Die Messprobleme im Bereich höchster Frequenzen

Wir zitieren auszugsweise aus:

Messung nichtionisierender Elektromagnetischer Strahlung, (Hervorhebungen von uns)

Teil: Frequenzbereich 100 kHz bis 300 GHz Bern, Mai 1992

Herausgegeben vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL)

"Die folgenden Informationen sollen, soweit möglich, während der Messung protokolliert werden.

"Von Radaranlagen gehen in der Regel pulsförmig modulierte Hochfrequenzsignale aus. Kurze Pulse folgen sich dabei in regelmässigen Zeitabständen." "Die Verhältnisse bei Radarimmissionen sind in Figur 4 schematisch dargestellt. Es sind im kompliziertesten Fall periodische Abläufe in 4 verschiedenen Zeitbereichen vorhanden:

"Figur 4a zeigt die Pulsmodulation der Trägerfrequenz. Figur 4b gibt eine Serie von gleich starken aufeinanderfolgenden Pulsen wieder, wie sie bei nicht bewegter Antenne auftreten. Der Zeitmassstab ist hier bereits soweit komprimiert, dass die einzelnen Pulse nur noch als Nadeln erscheinen. In Figur 4c schliesslich sind die Verhältnisse für eine bewegte Antenne dargestellt. In diesem Fall sind am Ort des Beobachters nur in dem Augenblick nennenswerte Immissionen vorhanden, wo die Antenne gerade in seine Richtung sendet.

Für die Messung der mittleren Leistungsdichte <S> können isotrope Breitband-Messsysteme eingesetzt werden, sofern sie für diesen Zweck konzipiert sind. Vorsicht ist geboten, dass die Sonde durch die im Vergleich zur mittleren Leistungsdichte sehr hohe Pulsleistungsdichte nicht übersteuert wird. Eine Überprüfung der Linearität in einem bekannten Testfeld mit vergleichbaren Signalparametern wird empfohlen. Bei bewegter Antenne soll die Zeitkonstante des Messsystems so klein gewählt werden, dass die Hüllkurve ohne Dämpfung erfasst wird. Der 6-Minuten-Mittelwert bei einer bewegten Antenne muss in der Regel extern (ab Schreiberaufzeichnung oder mit Hilfe eines Messcomputers) ermittelt werden. Die Pulsleistungsdichte Sp ergibt sich aus der mittleren Leistungsdichte <S> gemäss Sp = <S> / V.

 

Für die direkte Messung der Pulsleistungsdichte Sp kommen Spektrum Analysatoren in Kombination mit geeigneten Antennen in Frage. Die Pulsleistungsdichte Sp, max im Maximum der Hüllkurve kann mit Hilfe der "maximum hold" Funktion des Spektrum Analysators zuverlässig erfasst werden. Wegen der für Radarpulse meist ungenügenden ZF-Bandbreite des Spektrum Analysator muss dessen Empfindlichkeit mit einem gleichartigen Testsignal überprüft werden. Es empfiehlt sich, die diesbezüglichen Publikationen (application notes, z.B. von Newlett Packard 1971) der Gerätehersteller zu konsultieren."

 


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