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   Der Mensch im elektrischen Feld

Zeitungsbeitrag

26.10.2001 

Möriken-Wildegg:
Vortrag zum Thema «Elektrobiologie und Mensch»

Der Mensch im elektrischen Feld

Natelantennen, Hochspannungsleitungen, Funktelefone, Haushaltgeräte - überall werden elektrische und elektro- magnetische Felder erzeugt, deren Auswirkungen auf den Menschen noch weitgehend unbekannt sind. Der Gemeinderat Möriken- Wildegg lud einen Fachmann ein, um über dieses Thema zu referieren.


Der Gemeinderat Möriken-Wildegg musste sich in letzter Zeit mehrmals mit dem Thema «Auswirkungen von elektrischen Feldern» befassen, dies vor allem im Zusammenhang mit Natel-Antennen. Immer wieder gingen Einsprachen ein, die auf eine grosse Verunsicherung in der Bevölkerung schliessen lassen. Er hat vor kurzem ein UMTS-Baugesuch in Wildegg abgelehnt. Grund dafür war die Tatsache, dass der Dorfteil Wildegg schon von Hochspannungsleitungen und der Zementfabrik überdurchschnittlich stark belastet ist. Der betroffene Netzbetreiber mochte sich allerdings nicht mit dieser Ablehnung abfinden und zog das Gesuch weiter. Jetzt hat sich der Kanton damit zu befassen, der das Gesuch möglicherweise bewilligen wird.

Möglichkeiten der Elektrosanierung

Die grosse Unsicherheit, die in der Bevölkerung über die Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder auf den menschlichen Organismus besteht, hat den Gemeinderat dazu bewogen, eine öffentliche Veranstaltung zum Thema «Elektrobiologie und der Mensch» zu organisieren. Er lud dazu André Moser vom Schweizerischen Elektrotechnischen Verein SEV ein. Moser befasst sich seit 10 Jahren mit dem Thema «Elektrosanierung».

Anhand von konkreten Fällen beschrieb Moser auf anschauliche Weise, wie die Wirkung von Magnetfeldern im niederfrequenten Bereich beeinflusst werden kann. Weil die Feldstärke quadratisch abnimmt, genügt es in vielen Fällen, die elektrischen Geräte in einem Zimmer umzustellen.

Wände haben zwar ein gewisses Abschirmpotenzial; dieses hängt jedoch von ihrer Beschaffenheit ab. So hat etwa eine Holzwand fast keine Schirmwirkung auf das elektrische Feld, während die Abschirmwirkung von Backstein- und Betonwänden beachtlich gross ist.

Wichtig sei es, so Moser, dass der Mensch vor allem am Schlafplatz natürliche Feldverhältnisse vorfindet. «Netzfreischaltung ist bestimmt eine der wirksamsten Möglichkeiten dafür», betonte er.

Um in einem Haus eine Elektrosanierung vorzunehmen, müssen erst Messungen durchgeführt und dazu extreme Störquellen ausgeschaltet werden. Oft müsse man auch auf die Gewohnheiten der Bewohner einwirken und sie fragen, ob etwa der Fernsehapparat wirklich im Schlafzimmer stehen und die ganze Nacht auf «standby» sein müsse. «Oft genügt eine sinnvolle Platzierung der elektrischen Hausapparate», erklärte Moser. Einfacher sei es bei der Erstellung von Neubauten; hier könnten von Anfang an einige Grundregeln eingehalten werden, die unnötigen Belastungen vorbeugen.

Die «A-Regeln»
Einige nützliche Tipps, die so genannten «A-Regeln», gab Moser den Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg. Zu den «A-Regeln» gehört zum Beispiel «Abschalten» oder «Ausziehen» des Netzsteckers. «Auswechseln» sollte man alte Geräte, insbesondere PC und TV, die eine unakzeptabel hohe Strahlenwirkung haben. «Abstand» einhalten ist eine der am meisten gegebenen Empfehlungen. Abstand einhalten ist besonders wichtig bei magnetischen Feldern.

Mit der Beantwortung von spezifischen Fragen aus dem Publikum und einer Reihe von praktischen Demonstrationen schloss André Moser seine informativen Ausführungen. (az/do/ach)